GANZ SCHÖN WEHRHAFTBURGENBAU
Die wichtigsten Elemente einer mittelalterlichen Burg sind auf dem Alten Schloss Hohenbaden noch gut zuzuordnen – die meisten dienten der Verteidigung.
Der Bergfried war der höchste und bedeutendste Turm einer Burg. Die Bergfriede der drei Burgen rund um Baden-Baden haben einen quadratischen Grundriss. Während es im frühen Burgenbau Wohntürme gab, war ein Bergfried nicht zum Wohnen gedacht: Er diente als Ausguck der Wachen, zur Verteidigung und nicht zuletzt als weithin sichtbares Machtsymbol. Der Bergfried auf dem Alten Schloss Hohenbaden trug vermutlich einst einen Zinnenkranz und darüber ein steiles Dach.
Durch die Platzierung der Burg auf einem Bergsporn hatte man die mögliche Angriffsfläche geschickt verringert. An der Nordostseite, wo auch der Bergfried lag, errichtete man eine mächtige Schildmauer: Mit einer Stärke von 2,60 Metern Dicke und heute noch 16 Metern Höhe wirkte sie wie ein Schutzschild. Unterhalb des Felsens gab es dazu einen Halsgraben – einen trockenen, nur in einem Teilbereich angelegten Graben, der die Burg zusätzlich an dieser besonders gefährdeten Seite schützte.
An leicht erreichbaren Stellen legte man außerdem Zwinger vor die Außenmauern. Es sind doppelte Mauersysteme, zwischen denen der Feind, hatte er die ersten Mauern oder Tore überwunden, „eingezwängt“ war. Hier konnte man ihn leicht beschießen. Gut erkennbar ist auf Hohenbaden noch der Torzwinger im Eingangsbereich, der mehrere aufeinanderfolgende Tore besaß. Auch an anderen Stellen lagen Zwinger unterschiedlicher Größe. Im Bereich der heutigen Gaststätte wurden sie später überbaut.
Der Palas war der fürstliche Wohnbau einer Burg. Auf dem Alten Schloss Hohenbaden gab es sogar zwei: in der Oberburg und in der Unterburg. Der Bernhardsbau der Unterburg gehörte zu den größten und aufwendigsten Palasbauten in Deutschland – ein Hinweis auf die Bedeutung der Markgrafen von Baden. Der Hauptwohnraum, der Rittersaal – erkennbar an großen Fenstern und Kaminen – lag im ersten Obergeschoss. Beide Palasbauten trugen Wehrgänge, deren Reste noch gut erkennbar sind.