Luftansicht des Alten Schosses Hohenbaden

FÜR DAS TÄGLICHE BEDÜRFNISABORTSCHACHT MIT REGENSPÜLUNG

Der Bernhardsbau war für die damalige Zeit aufwendig gestaltet. Gut durchdacht war auch die Konstruktion des Aborterkers, des stillen Örtchens. Eingeleitetes Regenwasser reinigte den Schacht regelmäßig – eine praktische und zugleich hygienische Maßnahme.

Altes Schloss Hohenbaden, Modell mit Aborterker und -schacht im Badischen Landesmuseum

Das stille Örtchen der Burg: Ein vorkragender Aborterker mit Schacht.

BEQUEM UND PRAKTISCH

Die Bewohnerinnen und Bewohner des Alten Schlosses Hohenbaden führten ein bequemeres Leben als die meisten ihrer Zeitgenossen. Die Toilette der Burg, der Abort- oder Abtritterker, war direkt vom Wohnbau aus zugänglich. Bis heute ist das praktische Örtchen an der südwestlichen Front des Bernhardsbaus erkennbar. Am oberen Ende des Schachtes sind steinerne Konsolen zu sehen, die den vorkragenden Abtritterker trugen. Einen weiteren innenliegenden Schacht gab es an der westlichen Ecke des Bernhardsbaus.

Altes Schloss Hohenbaden, Bernhardsbau mit erkennbarem Abortschacht

Man kann den Abortschacht rechts des Burgtors sehen.

REGEN ALS SPÜLUNG

Bei Bauaufnahmen fand man Reste von steinernen Rinnen. Sie leiteten bei Regen Wasser in die Abortschächte. Diese natürliche Spülung verhinderte, dass sich Fäkalien und andere hier entsorgte Abfälle am unteren Ende der Schächte sammelten. Stattdessen wurden diese durch die gelegentliche Regenspülung in kleine unterirdische Kanäle geleitet, die ein Stück weiter unten im Wald endeten.

Alts Schloss Hohenbaden, Luftbild der Oberburg

Der Blick von der Oberburg zeigt: Der kleine Vorbau an der Außenseite des Bernhardbaus ist ein Schacht – auf dem Bild ist er in der Mitte oben zu sehen.

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